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Neue Angriffe auf Cherson – USA planen weitere Hilfe

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Selenskyj will die landeseigene Waffenproduktion ankurbeln. Russland attackiert Cherson – und dabei auch Rettungskräfte. Der News-Ticker zum Ukraine-Krieg.

Das Wichtigste in
diesem News-Ticker

  1. Waffen für die Ukraine: Rüstungsproduktion soll angekurbelt werden - Präsident Wolodymyr Selenskyj wirbt um westliche Hilfe für die eigene Waffenproduktion.
  2. Neue Angriffe auf ChersonRussland attackiert Rettungskräfte - Offenbar hat die russische Armee ukrainische Rettungskräfte mit Drohnen angegriffen.
  3. Putin-Verbündeter Lukaschenko fordert Aufnahme von Friedensgesprächen - Lukaschenko warnt, dass ein „Weltuntergang“ drohe, falls Russland als Vergeltung Atomwaffen einsetze – und fordert Verhandlungen im Ukraine-Krieg.
  4. Ukraine-Krieg: Die bisherigen Ereignisse - Karten zeigen den Verlauf im Krieg gegen Russland

Dieser News-Ticker ist beendet. Alle weiteren Informationen zum Ukraine-Krieg finden Sie in unserem neuen News-Ticker.

Update vom 26. April, 9.50 Uhr: US-Außenminister Antony Blinken hat bei Gesprächen mit seinem chinesischen Kollegen Wang Yi Bedenken wegen Chinas militärischer Unterstützung für Russland geäußert. Die von Blinken am Freitag in Peking geäußerten Vorbehalte hätten „der Unterstützung der russischen Rüstungsindustrie durch die Volksrepublik China“ gegolten, sagte der Sprecher des US-Außenministeriums, Matthew Miller. Zudem hätten die beiden Minister Konfliktthemen wie Taiwan, das Südchinesische Meer und den Nahen Osten erörtert.

Update vom 26. April, 7.40 Uhr: Der ukrainische Präsident Wolodymyr Selenskyj will mit westlicher Hilfe die Rüstungsproduktion im eigenen Land ausbauen. Er werbe in seinen internationalen Gesprächen bei den Partnern ohne eigene Produktionskapazitäten darum, in den ukrainischen Rüstungssektor zu investieren, sagte Selenskyj am Donnerstag in seiner täglichen Videoansprache. Ziel sei es, eine gemeinsame Waffenproduktion aufzubauen und die Front zu stärken. Hintergrund der Bemühungen sind die große Abhängigkeit der Ukraine von westlichen Waffenlieferungen und das zuletzt lange Warten auf neue US-Hilfen.

Transparenzhinweis

Die hier verarbeiteten Informationen stammen von internationalen Medien und Nachrichtenagenturen, aber auch von den Kriegsparteien im Ukraine-Krieg. Die Angaben zum Krieg in der Ukraine lassen sich nicht unabhängig überprüfen.

Selenskyj räumte ein, dass die halbjährige Pause bei den Waffenlieferungen der USA zu großen Problemen an der Front geführt habe. Intensiv bereite sich die Ukraine auf eine am Freitag geplante Tagung der Ukraine-Kontaktgruppe vor. Dabei gehe es darum, die sich im vergangenen Halbjahr angesammelten Probleme zu überwinden. Die politischen Entscheidungen seien getroffen, nun gehe es darum, die Hilfspakete mit den nötigen Waffen zu füllen und die Logistik zu klären, sagte der 46-Jährige.

USA planen neues Hilfspaket für die Ukraine: Waffen sollen aber erst produziert werden

Update vom 26. April, 6.20 Uhr: Die US-Regierung plant einem Bericht zufolge bereits ein weiteres milliardenschweres Militärhilfepaket für die Ukraine. Das Portal Politico berichtete am Donnerstag (Ortszeit), dass die USA nach der Freigabe neuer Mittel durch den US-Kongress ein sechs Milliarden US-Dollar (5,6 Milliarden Euro) schweres Paket geschnürt hätten. Demnach könnten die Pläne bereits an diesem Freitag bei einem virtuellen Treffen der US-geführten Kontaktgruppe zur Unterstützung der Ukraine öffentlich werden. Politico zufolge soll es sich dabei aber nicht um Soforthilfe handeln. 

Erst am Mittwoch hatte US-Präsident Joe Biden ein sofortiges neues Militärpaket in Höhe von einer Milliarde US-Dollar angekündigt. Dabei handelt es sich in erster Linie um Ausrüstung für die Flugabwehr, Artillerie, Raketensysteme und gepanzerte Fahrzeuge aus den Beständen des US-Militärs. Das mögliche Sechs-Milliarden-Dollar-Paket soll sich in diesem zentralen Punkt Politico zufolge von dem bereits angekündigten Paket unterscheiden. 

26. Februar 2024, ein Soldat bei der Verteidigung der Stadt Tschassiw Jar.
Ein Soldat bei der Verteidigung der Stadt Tschassiw Jar. (Archivbild) © IMAGO/Hector Adolfo Quintanar Perez

Unter Berufung auf zwei US-Regierungsvertreter schrieb das Portal, dass im Rahmen eines US-Finanzierungsprogramms Verträge an amerikanische Verteidigungsunternehmen zum Bau neuer Ausrüstung für die Ukraine vergeben werden sollen. Das würde bedeuten, dass die bestellte Ausrüstung wahrscheinlich erst in einigen Jahren in der Ukraine ankommen wird.

Griechenland will keine S-300 liefern: Athen besorgt um eigene Verteidigungsfähigkeit

Update vom 25. April, 22.32 Uhr: Dämpfer für die Ukraine: Griechenland wird keine Luftabwehrsysteme vom Typ Patriot oder vom Typ S-300 liefern. Das sagte der griechische Regierungschef Kyriakos Mitsotakis in einem Interview mit dem griechischen TV-Sender Skai. „Griechenland wird weder S-300 noch Patriot in die Ukraine schicken“, so Mitsotakis. Sein Land habe bereits mit Verteidigungsmaterial anderer Art geholfen. Athen könne keine Waffensysteme liefern, die für das Land selbst von entscheidender Bedeutung seien. 

In internationalen Medien waren zuletzt Berichte erschienen, wonach große EU-Staaten Griechenland unter Druck gesetzt hätten, Luftabwehrsysteme an die Ukraine zu liefern. Mitsotakis bestätigte, dass es Anfragen gegeben habe. Er erklärte, Athen sei bereit, überschüssiges Material anderen Typs zu liefern. „Soweit wir solches Material finden können, werden wir es auch tun“, fügte Mitsotakis hinzu.

Waffen für die Ukraine: Rüstungsproduktion soll angekurbelt werden

Update vom 25. April, 21.30 Uhr: Der ukrainische Präsident Wolodymyr Selenskyj will mit westlicher Hilfe die Rüstungsproduktion im eigenen Land für den Ukraine-Krieg ausbauen. Er werbe in seinen internationalen Gesprächen bei den Partnern ohne eigene Produktionskapazitäten darum, in den ukrainischen Rüstungssektor zu investieren, sagte Selenskyj in seiner täglichen Videoansprache. Ziel sei es, eine gemeinsame Waffenproduktion aufzubauen und die Front zu stärken. Hintergrund der Bemühungen sind die große Abhängigkeit der Ukraine von westlichen Waffenlieferungen und das zuletzt lange Warten auf neue US-Hilfen.

Selenskyj räumte ein, dass die halbjährige Pause bei den Waffenlieferungen der USA zu großen Problemen an der Front geführt habe. Intensiv bereite sich die Ukraine auf eine am Freitag geplante Tagung der Ukraine-Kontaktgruppe vor. Dabei gehe es darum, die sich im vergangenen Halbjahr angesammelten Probleme zu überwinden. Die politischen Entscheidungen seien getroffen, nun gehe es darum, die Hilfspakete mit den nötigen Waffen zu füllen und die Logistik zu klären, sagte der 46-Jährige.

Update vom 25. April, 19.45 Uhr: Ukrainischen Angaben zufolge ist es am Donnerstag an gleich mehreren Fronten zu schweren Gefechten im Ukraine-Krieg gekommen. Vor allem nahe der Städte Bachmut, Charkiw und Awdijiwka habe es Kämpfe gegeben. In der Region Charkiw habe man mehrere Angriffe abwehren können. Etwa zehn Siedlungen sind laut Kiew unter Artillerie- und Mörserbeschuss geraten. Zu eigenen oder russischen Verlusten wurden keine Angaben gemacht.

Neue Angriffe auf ChersonRussland attackiert Rettungskräfte

Update vom 25. April, 17.15 Uhr: Einmal mehr hat Russland die Region Cherson attackiert – und dabei offenbar sogar Rettungskräfte unter Beschuss genommen. Dies berichtete der staatliche Notdienst der Ukraine (SES) auf Facebook. Kiew zufolge seien die Rettungskräfte angegriffen worden, nachdem diese ein in Brand stehendes Wohnhaus gelöscht hatten. Sie „gerieten in eine Falle, als feindliche Drohnen den Ort des Geschehens erneut zynisch angriffen“, hieß es. Auf Facebook hatte der SES ein entsprechendes Video gepostet, welches den Angriff zeigen soll.

Update vom 25. April, 15.46 Uhr: Russische Truppen sollen im Ukraine-Krieg mit einer gelenkten Fliegerbombe die Infrastruktur der ukrainischen Stadt Sumy beschädigt haben. Das teilte die Militärverwaltung des Gebietes mit. Die genauen Folgen des Angriffs werden demzufolge noch ermittelt.

Angriff auf Krywyj Rih: Armee wehrt Rakete ab

Update vom 25. April, 14.00 Uhr: Ukrainische Soldaten sollen im Oblast Dnipropetrowsk bei Kämpfen im Ukraine-Krieg eine russische Marschflugrakete abgeschossen haben. Das gaben ukrainische Verteidigungskräfte am Donnerstag bekannt. Die russische Rakete soll die ukrainische Stadt Krywyj Rih angesteuert haben.

Update vom 25. April, 13.55 Uhr: Der polnische Außenminister Radosław Sikorski sagte nach Angaben polnischer Medien, am Donnerstag vor dem Sejm, ein Angriff Russlands auf einen Nato-Staat würde „unweigerlich zur Niederlage Russlands führen“. Sikorski betonte: „Das Bündnis verfügt über dreimal mehr Militärpersonal, dreimal mehr Luftressourcen und viermal mehr Schiffe als Russland.“

Russland warnt wegen Waffenlieferungen im Krieg in der Ukraine den Westen

Update vom 25. April, 11.50 Uhr: Nach Angaben der Nachrichtenagentur Reuters erklärte der Kreml am Donnerstag (25. April), dass die Lieferung von taktischen Langstreckenraketen der US-Armee (ATACMS) an die Ukraine nichts am Ausgang des Ukraine-Krieges ändern, sondern der Ukraine selbst Probleme bereiten würde.

Kreml-Sprecher Dmitri Peskow sagte Reportern: „Die USA sind direkt in diesen Konflikt verwickelt. Sie verfolgen den Weg, die Reichweite der von ihnen gelieferten Waffensysteme zu erhöhen“. Er fügte hinzu: „Dies wird das Ergebnis der speziellen Militäroperation nicht grundlegend ändern. Wir werden unser Ziel erreichen. Aber das wird der Ukraine selbst mehr Probleme bereiten.“

Putin-Verbündeter Lukaschenko fordert Aufnahme von Friedensgesprächen

Update vom 25. April, 11.10 Uhr: Der belarussische Präsident Alexander Lukaschenko hält nach eigenen Angaben die Zeit reif für Friedensgespräche im Ukraine-Krieg. Die Front sei festgefahren, und die Bedingungen für die Aufnahme von Friedensgesprächen seien gegeben, wird Lukaschenko von der staatlichen russischen Nachrichtenagentur Tass zitiert. Vorschläge, die zwischen russischen und ukrainischen Vertretern in der Türkei in den ersten Kriegswochen diskutiert worden seien, könnten als Ausgangspunkt für Verhandlungen dienen.

Der enge Verbündete des russischen Präsidenten Wladimir Putin warnt laut Tass zugleich, dass ein „Weltuntergang“ drohe, falls Russland als Vergeltung für westliche Aktionen Atomwaffen einsetze. Russland hat wiederholt davor gewarnt, dass die Unterstützung des Westens für die Ukraine zu einer direkten Konfrontation mit Russland führen und einen Atomkonflikt auslösen könnte.

Update vom 25. April, 7.50 Uhr: Bei einem russischen Luftangriff auf die zentralukrainische Region Tscherkassy sind nach Angaben der örtlichen Behörden sechs Menschen verletzt worden. Zudem seien wichtige Infrastrukturanlagen beschädigt worden, teilt Regionalgouverneur Ihor Taburez auf dem Kurznachrichtendienst Telegram mit. Einige Angriffsgeschosse seien von der ukrainischen Luftabwehr abgeschossen worden. Die Rettungsdienste seien vor Ort im Einsatz.

Ukraine stoppt Ausgabe von Reisepässen

Update vom 24. April, 22.07 Uhr: Die Ukraine stoppt die Ausgabe von Reisepässen an im Ausland befindliche Männer im Alter zwischen 18 und 60 Jahren. In einer am Mittwoch im amtlichen Online-Portal der Regierung veröffentlichten Verordnung heißt es, der Versand von Pässen an diplomatische Vertretungen der Ukraine im Ausland werde „nicht mehr praktiziert“. Somit können ukrainische Männer im wehrfähigen Alter ihre Reisepässe künftig nur noch im Land selbst erhalten.

Die Maßnahme ist Teil der Bemühungen der ukrainischen Regierung, Männer zur Rückkehr in ihr Heimatland zu bewegen. Am Dienstag hatte das Außenministerium in Kiew bereits die vorübergehende Aufhebung konsularischer Dienstleistungen für männliche Auslandsukrainer im Alter zwischen 18 und 60 Jahren bekannt gegeben – mit Ausnahme der Ausgabe von Personalausweisen für die Rückkehr in die Ukraine.

Am Mittwoch protestierten in der polnischen Hauptstadt Warschau hunderte Ukrainer vor einer Passausgabestelle, da ihnen ihre Papiere nicht ausgehändigt wurden. Behördenvertreter begründeten den Stopp mit „technischen Problemen“. Der ukrainische Botschafter in Polen, Wassyl Swaritsch, versicherte gegenüber der Nachrichtenagentur AFP, sämtliche Anträge auf Reisepapiere, die vor dem 23. April eingereicht wurden, würden bearbeitet.

Selenskyj bedankt sich für US-Hilfspaket

Update vom 24. April, 20.40 Uhr: Der ukrainische Präsident Wolodymyr Selenskyj bedankt sich nach dem unterzeichneten Hilfspaket bei den USA und kündigt an, die Ukraine werde im Krieg „alles tun, um die sechs Monate, die in Debatten und Zweifeln vergangen sind, auszugleichen“. Das Land müsse das, „was der russische Besatzer in dieser Zeit geschafft hat und was Putin jetzt plant, gegen ihn wenden“, fügte Selenskyj hinzu.

In dem Paket seien, mit „ATACMS und Artillerie, Panzerabwehrwaffen und HIMARS-Munition bis hin zu den notwendigen Luftverteidigungssystemen und -fahrzeugen“, Waffen enthalten, die die Ukraine zur Verteidigung gegen Russland benötige, erklärte der ukrainische Präsident.

Heimliche Waffenlieferung im Ukraine-Krieg? Kiew soll Langstreckenwaffen erhalten haben

Update vom 24. April, 20.01 Uhr: Die US-Regierung soll im vergangenen Monat zum ersten Mal im Ukraine-Krieg heimlich Langstreckenraketen in die Ukraine geliefert haben. Kiew habe die Waffe bereits zweimal eingesetzt, um tief hinter der russischen Grenze anzugreifen, berichtete Politico unter Berufung auf Informationen eines US-Regierungsbeamten.

Die Regierung wolle zusätzliche ATACMS-Raketen mit großer Reichweite in ein neues Militärhilfepaket aufnehmen, das US-Präsident Joe Biden am Mittwoch genehmigt hat, sagte einer der US-Beamten demzufolge.

Update vom 24. April, 19.31 Uhr: Nach Angaben des ukrainischen Präsidenten Wolodymyr Selenskyj zur Lage im Ukraine-Krieg habe der ukrainische Geheimdienst Informationen darüber, dass Russland den bevorstehenden Friedensgipfel, der im Juni in der Schweiz stattfinden soll, stören will. Während eines Treffens mit Vertretern von Partnerstaaten und internationalen Organisationen sagte Selenskyj, Russland habe Pläne, um „die Beteiligung von Ländern reduziert“ und dafür zu sorgen „dass lange kein Frieden herrschen kann“.

Update vom 24. April, 18.58 Uhr: Nachdem US-Präsident Joe Biden am Mittwoch das Gesetz zur Freigabe eines Milliarden-Hilfspaketes für den Ukraine-Krieg unterzeichnet hat, kündigt das US-Verteidigungsministerium an, „bedeutende neue Sicherheitshilfen“ an die Ukraine zu senden. Unter anderem wollen die USA nach Angaben des Verteidigungsministeriums der Ukraine zur Verteidigung weitere Abfangjäger der Luftverteidigung, Artilleriegeschosse, gepanzerte Fahrzeuge und Panzerabwehrwaffen senden. Das Paket der USA schätzt das US-Ministerium auf einen Wert von rund einer Milliarde US-Dollar.

Austausch findet im Ukraine-Krieg statt: Moskau und Kiew treffen Abkommen

Update vom 24. April, 18.20 Uhr: Russland und die Ukraine haben sich im Ukraine-Krieg darauf geeinigt, 48 Kinder auszutauschen, die infolge von Moskaus Invasion vertrieben wurden. 29 Kinder sollen infolge eines Abkommens in die Ukraine und 19 Kinder nach Russland gebracht werden, kündigte Russlands Kinderrechtsbeauftragte Maria Lwowa-Belowa in Doha an. „Zum ersten Mal haben wir von Angesicht zu Angesicht mit der ukrainischen Seite gesprochen“, fügte Lwowa-Belowa hinzu. Das Abkommen wurde durch Katar vermittelt.

Biden gibt milliardenschweres Hilfspaket für die Ukraine frei

Update vom 24. April, 17.55 Uhr: Am Mittwoch hat US-Präsident Joe Biden das Gesetz zur Freigabe eines milliardenschweren Hilfspaket für die Ukraine unterzeichnet. Biden wolle „sicherstellen, dass die Lieferungen sofort, in den nächsten Stunden, beginnen“. Die Ukraine-Hilfen in Höhe von umgerechnet 57 Milliarden Euro waren zuvor monatelang im US-Kongress von den Republikanern blockiert worden.

Hohe Verluste im Ukraine-Krieg: Stadt Tschassiw Jar wird intensiver Kriegsschauplatz

Erstmeldung: Tschassiw Jar – Nach der verlustreichen Einnahme von Awdijiwka durch das russische Militär, entbrannte ein neuer und intensiver Kriegsschauplatz in der Stadt Tschassiw Jar. Obwohl es den ukrainischen Soldaten an Militärausrüstung mangelt, konnten sie die Stadt bislang halten. Nun erwarte man die angekündigten Lieferungen aus den USA, wie die Kyiv Post berichtete.

„Wir sehen, dass unsere mutigen Soldaten, einschließlich der Soldaten der Rubizh-Brigade, den Ansturm des Feindes auch ohne amerikanische Hilfe zurückhalten“, stellte der Offizier der Rubizh-Brigade, Dmytro Kozhubenko, gegenüber Radio Liberty fest. Sollten die Waffenlieferungen aus den USA eintreffen, habe Russland seiner Ansicht nach „keine Chance“ mehr.

Verteidigungskampf um Tschassiw Jar

Die optimistische Stimmung des Offiziers spiegele sich in den Berichten der Frontsoldaten aber nicht wider. Besonders verheerend seien die sogenannten „Fleisch-Angriffe“ der russischen Armee – ein Manöver, bei dem schnell hintereinander Infanteriewellen in das feindliche Gebiet geschickt werden. Gerade würden Wladimir Putins Truppen aber eine Pause einlegen. Wie lange diese halte, sei aber unklar. „Sie hören nicht auf, der Feind zerstört ständig unsere Stellungen mit Flugzeugen und Artillerie“, so Koshubenko.

Was den Truppen ebenfalls zusetze, sei der massive Einsatz von Fliegerbomben, Drohnen und Gleitbomben. Die Ukraine habe es schwer, diese abzuwehren, da es an Luftverteidigung mangelt. „Vor zwei Monaten konnte ich einfach in die Stadt fahren, das Auto parken und herumlaufen“, berichtete Mykola Mohylevskiy, ein Freiwilliger im Ukraine-Krieg, dem Wall Street Journal. „Jetzt muss man schnell sein. Es besteht eine große Gefahr, dass Drohnen das Fahrzeug zerstören.“

Scholz für Waffenlieferungen an die Ukraine

Der Mangel an Waffenlieferungen mache sich aber nicht nur im direkten Kampf an der Front bemerkbar. Wie das Wall Street Journal berichtete, sei auch die Bergung von Verwundeten ohne Deckung deutlich gefährlicher. Bundeskanzler Olaf Scholz hatte vergangenen Donnerstag (18. April) aufgrund des Bedarfs der Ukraine zu mehr Lieferungen gedrängt. Laut dpa sehe Scholz keinen Grund, dass die Nato-Staaten der Bitte Kiews nach Patriot-Luftabwehrsystemen nicht nachkommen solle.

Um für mehr Unterstützung zu werben, habe der Präsident der Ukraine, Wolodymyr Selenskyj, außerdem eine Krisensitzung am Freitag (19. April) einberufen. Nach der Sitzung habe die Nato der Ukraine die Lieferung mehrerer Luftabwehrsysteme zugesagt – eine konkrete Lieferfrist stehe aber noch aus. „Wir in der Ukraine schätzen die Bemühungen jedes Führers, jedes Staates, der wirklich aktiv ist, seine Versprechen einhält und versucht, die Fähigkeiten unserer Luftverteidigung zu verbessern“, sagte Selenskyj nach der Ankündigung. (NilHin)

Ukraine-Krieg: Die bisherigen Ereignisse

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